ZUSAMMEN FÜR WEGBERG

Regine-Hildebrandt-Medaille für Swantje Day

Bei der diesjährigen Jahresversammlung der SPD Frauen wurde die Regine-Hildebrandt-Medaille an Swantje Day verliehen. Die Medaille wird traditionellam Internationalen Frauentag von der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (SPD Frauen) im SPD-Unterbezirk Heinsberg für besonderes Engagement verliehen. Während der Verleihung im Hotel Esser in Kipshoven hob die
Laudatorin Conny Banzet, Vorsitzende der SPD Frauen, die Verdienste um die frauenrechtlichen und sozialpolitischen Leistungen von Swantje Day hervor.

V.l.n.r.: Bürgermeister Christian Pape, Fraktionsvorsitzender Mark Bonitz, Preisträgerin Swantje Day und Vorsitzende der SPD Frauen im Kreis Heinsberg Conny Banzet.

Swantje Day wurde 1977 in Hamburg geboren. Wie schon Regine Hildebrandt es tat, kämpft auch Swantje Day unermüdlich für die Gleichberechtigung der Geschlechter. Dabei prägt diese Arbeit ihr Privatleben sowie mittlerweile auch ihren Beruf. Sie startete bereits 2001 als Vorstandsmitglied im Bürgerverein Dorfanger Boberg e.V. unter anderem damit, Frauenkurse, Mutter-Kind-Gruppen, Sprach- oder Sportkurse sowie einen Kochkurs für deutsche und türkische Frauen zu organisieren. Als berufstätige Mutter half sie bereits im Erziehungsurlaub in Hamburg, später auch in Wegberg, anderen Müttern die Randzeitbetreuung abzudecken. Sie ermöglichte ihnen damit die Berufstätigkeit. Zusätzlich zu ihrer kommunalpolitischen Arbeit ist Swantje Day seit 2019 stellv. Vorsitzende der SPD Frauen Wegberg. Seit 2021 ist sie kommunale Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Viersen und setzt sich dort auch beruflich für die Frauenrechte ein.

Haushalt 2024 einstimmig beschlossen

Der Rat der Stadt Wegberg hat einstimmig in seiner Sitzung vom 12. März 2024 den Haushalt 2024 beschlossen. Hier die Haushaltsrede unseres Fraktionsvorsitzenden Mark Bonitz:

Rede zum Haushalt 2024

Wegberg, den 12.03.2024

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
verehrte Kolleginnen und Kollegen,
sehr geehrte Damen und Herren,

wir entscheiden heute über einen Haushalt, der mit einem prognostizierten Minus von über 7 Millionen Euro deutlich defizitär ausfällt. In der mittleren Finanzplanung sind weitere Verluste geplant, sodass die Verschuldung wieder ansteigen und das Eigenkapital durch Abbau der Rücklagen stetig verringert wird.

Aber woran liegt das?

Sicherlich führen auch strukturelle Probleme dazu, dass es der Stadt nicht gelingt, dauerhaft aus der angespannten Finanzlage zu entkommen, aber viele Gründe liegen außerhalb ihrer Entscheidungsgewalt. Die Kommunen, darunter wir hier in Wegberg, leiden immer mehr unter erheblichen Mehrbelastungen, die durch Entscheidungen von Bund und Land auf die Städte abgewälzt wurden, ohne dafür ausreichend finanzielle Mittel bereitgestellt zu bekommen. Dabei wird regelmäßig zu Lasten der Kommunen das Konnexitätsprinzip verletzt, welches eigentlich nach dem Motto “Wer bestellt, bezahlt“ funktionieren sollte. Auch die mit dem Krieg in der Ukraine verbundenen gesamtwirtschaftlichen Probleme, wie gestiegene Energiekosten und Kreditzinsen, haben negative Auswirkungen auf Ausgaben und Einnahmen der Städte.

Weitere Kostentreiber sind die Jugendamts- und Kreisumlage, die 2024 deutlich angehoben wurden und in den nächsten Jahren auf diesem hohen Niveau verbleiben werden. Die sogenannten „Transferaufwendungen“ sind mit 28,63 Mio. Euro der größte Aufwandsposten in unserer GuV. Hier appelliere ich an die Kämmerin und den neuen Bürgermeister, das Benehmen, nicht wie in den letzten Jahren geschehen, einfach in kleiner Runde herzustellen, sondern zukünftig die jeweiligen Stadträte damit zu befassen. Nur so können wir den nötigen Druck auf Landrat Stephan Pusch und Kreistag ausüben, dass auch dort ordentlich gespart wird und nicht einfach die Mehrkosten über die Umlagen auf die Kommunen abgewälzt werden.

Diese schwierigen Rahmenbedingungen sorgen dafür, dass in den nächsten Jahren wohl immer mehr Städte und Gemeinden gezwungen werden, ein Haushaltssicherungskonzept (HSK) aufzustellen. Ins HSK geraten Kommunen unter anderem, wenn in der mittelfristigen Planung in zwei aufeinanderfolgenden Jahren die allgemeine Rücklage durch Verluste um mehr als 5 % verringert werden. Die Landesregierung versucht mit dem 3. NKF-Weiterentwicklungsgesetz NRW zum Erlass der Haushaltssatzung 2024 dieser Entwicklung entgegenzuwirken.

Kern des Erlasses sind neue Bilanzierungshilfen, die den Kommunen mehr Handlungsspielraum bei der Erstellung der Haushaltsentwürfe 2024 geben soll. Ein entscheidendes Kriterium ist, dass ab sofort bei den Ausgaben mit einem globalen Minderaufwand von 2 % geplant werden darf. Dank des globalen Minderaufwandes von 2 % können wir, wenn auch nur hauchdünn, planerisch bis 2027 verhindern, dass wir erneut ins Haushaltsicherungskonzept rutschen.

Wenngleich es ein schmaler Grat wird, kein HSK aufstellen zu müssen, sind wir von dem Weg überzeugt, da wir als Rat und Verwaltung nur so das Heft des Handelns weiterhin in der Hand haben, welches uns den notwendigen Handlungsspielraum gibt, Wegberg gemeinsam mit dem neuen Bürgermeister Christian Pape zu gestalten.

Angefangen mit diesem Haushalt 2024 wird in den nächsten Jahren der Schwerpunkt auf der Instandhaltung von Straßen und Kanälen liegen. Das ist darauf zurückzuführen, dass der Rat in einem gemeinsamen Antrag die Verwaltung aufgefordert hat, durch strukturierte Prozesse den riesigen Instandhaltungstau in diesen Bereichen kontinuierlich über die nächsten Jahre aufzulösen. Neben der Bereitstellung der Gelder für die Instandhaltungen haben wir zudem im Stellenplan 2024 2,5 weitere Stellen für den technischen Fachbereich genehmigt. Wir sind davon überzeugt, durch diese Maßnahmen den über Jahre aufgebauten Instandhaltungsstau sukzessive abbauen zu können. Der Rat wird die Prozesse in der Verwaltung weiterhin eng begleiten und ist folglich selbst angehalten, bei den Investitionen die Priorität auf den Abbau des Instandhaltungsstaus zu legen.

An dieser Stelle möchte ich aber noch einmal auf die bisherige Zusammenarbeit im Rat eingehen. In den letzten Jahren waren die Haushaltsberatungen von ständigem Bürgermeister-Bashing, angeführt von dem ehemaligen CDU-Fraktionsvorsitzenden, geprägt. In der Regel war es reine Polemik und diente nicht einer sachlichen Auseinandersetzung. Besonders respektlos empfanden wir, dass dem damaligen Bürgermeister Michael Stock völlig sachgrundfrei in seiner letzten Ratssitzung die Entlastung für den Jahresabschluss 2022, entgegen der Empfehlung des RPA, verweigert wurde. Von diesem Verhalten möchten wir endlich wegkommen und lieber eine konstruktive und respektvolle Zusammenarbeit im Rat pflegen.

Dass dies funktioniert, beweisen die Fraktionen, die Christian Pape bei der Bürgermeisterwahl unterstützt haben. Die Gespräche und Auseinandersetzungen verlaufen, dank der guten Moderation von Christian Pape, stets respektvoll und sachlich. Selbst bei Themen, wo wir inhaltlich auseinanderliegen, werden die Meinungen akzeptiert und Gegenargumente in die eigenen Überlegungen einbezogen.

Die SPD Wegberg lädt alle Fraktionen recht herzlich ein, sich an dieser Form des „neuen politischen Miteinanders“ zu beteiligen.

Diese Aufbruchstimmung des neue Miteinanders ist nicht nur zwischen den politischen Parteien spürbar, sondern auch in der Bevölkerung. Es entstehen gerade viele Gruppen, wie zum Beispiel die Interessengemeinschaft rund um den integrativen Spielplatz im Stadtpark oder das Netzwerk, Natur und Nachhaltigkeit, kurz NNN, die einen Dialogpunkt für die Bürgerbeteiligung bieten. Sicherlich gab es auch vorher schon Initiativen, wie den KlimatischTisch e.V., die mit Politik und Verwaltung einen guten Austausch gepflegt haben. Daraus schließen wir, dass die Menschen dem neuen Bürgermeister vertrauen und Lust darauf haben, Wegberg gemeinsam zu gestalten.

Und das, meine lieben Kolleginnen und Kollegen im Rat, ist eine Riesenchance für Wegberg. Wir müssen diesen Bürgerinnen und Bürgern Gehör schenken und uns mit deren Ideen und Problemen ernsthaft auseinandersetzen. Diese Form der Bürgerbeteiligung ist das beste Mittel gegen Politikverdrossenheit und verhindert, dass Wählerinnen und Wähler in eine falsche Richtung abdriften oder ganz das Vertrauen in die Demokratie verlieren.

Auch wir von der SPD stellen aktuell unsere Geschäftsstelle als offene Plattform zur Verfügung, wo sich turnusmäßig Menschen parteiunabhängig treffen können. Die Gruppe der Interessierten wächst immer weiter an. Hier werden Themen rund um Wegberg besprochen und Ideen entwickelt, wie man Wegberg noch besser machen kann.

Die SPD Wegberg ist bereit und freut sich darauf, das „neue politische Miteinander“ in Wegberg zum Wohle unserer schönen Mühlenstadt mitzugestalten.

Wir bedanken uns bei der Kämmerin und Ihrem Team für die Erstellung des Haushaltsentwurfes 2024, sowie für die Unterstützung bei den fraktionsinternen Haushaltsberatungen.

Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Wegberg stimmt dem Haushalt 2024 zu.

Gez. Mark Bonitz
Fraktionsvorsitzender

SPD Haushaltsrede 2024 zum Download

SPD Wegberg hält Ratsbeschluss zur Nicht-Entlastung des Bürgermeisters für rechtswidrig

Die SPD-Fraktion zeigt sich nach der gestrigen Ratssitzung schockiert und hält das Verhalten der Fraktionen CDU, Freien Wähler Wegberg und Aktiv für Wegberg für respektlos.

Die SPD ist genauso wenig darüber erfreut, dass seit drei Jahren wegen fehlender Inventuren im Anlagevermögen Unklarheiten bestehen, die eine korrekte Vermögensdarstellung der Stadt verhindern. Daher war sie vor der Sommerpause auch Mitinitiator des gemeinsamen Antrages aller Fraktionen im Rat der Stadt Wegberg, der die Verwaltung beauftragt hat, die Mängel im Bereich der Anlagenbuchhaltung zu beheben und gleichzeitig Prozesse in der Verwaltung zu etablieren, die den strukturellen Abbau von Instandhaltungsrückständen im Bereich des Anlagevermögens sicherstellen sollen. Da die Missstände auch für den Jahresabschluss 2022 nicht behoben waren, hält auch die SPD den eingeschränkten Bestätigungsvermerk für angemessen und folgerichtig.

Nicht aber die Verweigerung der Entlastung des Bürgermeisters.

Nach der Gemeindeordnung NRW ist eine Verweigerung der Entlastung des Bürgermeisters zu begründen. Dieser Pflicht sind nach Meinung des SPD Fraktionsvorsitzenden Mark Bonitz die Fraktionen nicht nachgekommen. Eine Verweigerung der Entlastung kann nur damit begründet werden, dass dem Bürgermeister rechtswidriges Verhalten oder schwerwiegende Verstöße gegen die ordnungsgemäßen Haushaltsgrundsätze vorzuwerfen sind. Keine der verweigernden Fraktionen konnten schwerwiegende Verstöße vorbringen. Die Begründung erschöpft sich in der Kritik des Führungsstils und des Vorgehens des Bürgermeisters gegen die bestehenden Mängel bei der Aufstellung des Jahresabschlusses. Hauptgrund dafür aber ist insbesondere der eklatante Personalmangel in der Verwaltung. Dass gerade die Fraktionen die Entlastung verweigern, die in der Vergangenheit immer wieder der Verwaltung eine auskömmliche Personalausstattung verweigert haben, ist schäbig. Im Übrigen ist es widersprüchlich, wenn die verweigernden Fraktionen den Jahresabschluss feststellen, dem Bürgermeister aber die Entlastung verweigern.

Vor diesem Hintergrund nun aber dem SPD-Bürgermeister Michael Stock in seiner letzten Ratssitzung die Entlastung zu verweigern, hält Fraktionsvorsitzender Mark Bonitz für unverhältnismäßig. „Dies ist nur mit Befriedigung persönlicher Eitelkeiten, insbesondere der Fraktionsvorsitzenden von CDU und AfW, Marcus Johnen und Nicole von den Driesch, zu begründen. Das ist menschlich unanständig“, so Bonitz.

Die SPD sieht in den vorgebrachten Argumenten keine Anhaltspunkte, die die Verweigerung der Entlastung des Bürgermeisters rechtfertigen. Im Gegenteil, sie hält den mehrheitlich gefassten Ratsbeschluss für rechtswidrig und bittet die Verwaltung, dies zu prüfen und gegebenenfalls den Ratsbeschluss zu beanstanden.

Mark Bonitz

Fraktionsvorsitzender
SPD-Fraktion im Rat der Stadt Wegberg

Interview mit Michael Stock

Sehr geehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger,

der Weggang von Michael Stock verursacht, für die Übergangszeit bis zur abgeschlossenen Neuwahl und des Amtsantritt des dann neu gewählten Bürgermeisters, zusätzliche Herausforderungen für alle Beteiligten, in erster Linie für die Verwaltung, aber auch für den Rat und letztlich auch für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt.
Unser Ratsherr Wolfram Ferse verteilt in regelmäßigen Abständen in seinem Wahlkreis Beeckerheide, Beecker Wald eine “Wahlkreis-Info” mit aktuellen Themen aus dem Rat und seiner Fraktionsarbeit.
In der aktuellen “Wahlkreis-Info-extra” informiert er, welche kommunalpolitischen Aufgaben unabhängig von dem anstehenden Amtswechsel auf der Tagesordnung stehen und wie sie bearbeitet werden können. Dazu hat er ein Exclusiv-Gespräch mit dem Bürgermeister Michael Stock geführt, welches wir Ihnen hier gerne zur Verfügung stellen.

Ratsherr Wolfram Ferse im Gespräch mit Bürgermeister Michael Stock.

Anfang Juli 2023 im Rathaus Wegberg

Wolfram Ferse:
Du bist jetzt seit 2014 Bürgermeister der Stadt. Eine solange Amtszeit hatte vor Dir nur Hedwig Klein. Frau Klein war in ihrer Amtszeit sowohl ehrenamtliche Bürgermeisterin als auch ab 1999 hauptamtliche Bürgermeisterin. Was bedeutet das in der Arbeit? Was hat sich durch den Wegfall der kommunalen Doppelspitze (Stadtdirektor und Bürgermeister) geändert?
Michael Stock:
Der Wegfall der Doppelspitze hat die Aufgaben vereint, die vorher von zwei Personen übernommen worden sind. Wenn man so will, gibt es jetzt einen Stadt-direktor, der die Ratssitzung leitet und die Stadt repräsentiert, oder einen Reprä-sentanten, der gleichzeitig eine Verwaltung leitet. Dadurch sind die Aufgaben des Bürgermeisters sicherlich umfangreicher und vielfältiger geworden.
Wolfram Ferse:
Als Bürgermeister bist Du der Chef der gesamten Stadtverwaltung und Du leitest daneben auch ein eigenes Dezernat, u.a. mit den Fachbereichen Zentrale Verwaltungssteuerung und Finanzwirtschaft. Wieviel Zeit nehmen diese Aufgaben neben den anderen Anforderungen an einen Bürgermeister in Anspruch?
Michael Stock:
Das kann man kaum in Stunden oder Anteilen ausdrücken. Bei dieser Frage gebe ich meistens folgende Antwort: Als Bürgermeister habe ich im Grunde drei Aufgaben: Leitung der Verwaltung, Leitung des Rates und Repräsentation der Stadt Wegberg innerhalb und außerhalb. Eine klassische Drittelung machte es aber keiner Aufgabe gerecht. Deswegen gibt es Zeiten, da ist die politische Auf-gabe im Vordergrund, und Zeiten, da steht Personalführung und Dezernenten-tätigkeit im Focus. Letztlich ist es klar, dass das Amt des Bürgermeisters nicht von Montag bis Freitag und von 9.00 bis 17.00 Uhr zu bewerkstelligen ist.
Wolfram Ferse:
Wir haben eben von der Verwaltung gesprochen. Nun gibt es immer Klagen darüber, dass alles viel zu langsam geht in Verwaltungen. Kannst Du bitte einmal
an einem Beispiel aufzeigen, was alles bedacht, geplant, geprüft werden muss, um endlich zu einer Entscheidung im Rat oder einer Genehmigung für einen Bürger zu gelangen?

Michael Stock:
Jeder Fall ist anders und deswegen fällt es mir schwer, ein Beispiel für ein allgemeines Thema zu nennen. Insgesamt gilt aber natürlich, dass der Rat bei seinen Entscheidungen ein Recht darauf hat, über Sachverhalte zu entscheiden, die sorgfältig vorbereitet sind. Und dazu gilt es in erster Linie alle Zahlen, Daten und Fakten zusammenzutragen. Dazu wird es aber immer wichtiger, auch alle Beteiligten, Positionen und Perspektiven einzubeziehen und richtig zu gewichten. Das nimmt zunächst einmal innerhalb der Verwaltung Zeit in Anspruch. Und dann kommt es immer wieder vor, dass der Rat eine bestimmte Perspektive anders gewichtet oder gar ganz vermisst. So entstehen dann meistens „Ehren-runden“, die den gesamten Prozess aufhalten.
Aber am Beispiel der Entwicklung neuer Baugebiete lässt sich recht gut auf-zeigen, wieviel Arbeitsschritte und damit Bearbeitungszeit vor einer Beschluss-fassung notwendig sind. Es werden zahlreiche Behörden und „Träger öffentlicher Belange“ um Anregungen und Stellungnahmen gebeten. Das waren z.B. beim aktuellen Bebauungsplan in Harbeck 22 verschiedene Einrichtungen, darunter die Immissionsschutzbehörde, die Naturschutzbehörde und die Wasserbehörde des Kreises, der Geologische Dienst, der Kampfmittelbeseitigungsdienst, die Tele-kom und die NEW, die Landwirtschaftskammer und der NABU usw. Hinzu kamen 15 Stellungnahmen aus der Öffentlichkeit. Das alles muss erstellt, zusam-mengefasst, bewertet und darüber befunden werden. Das kostet Zeit und bewirkt eventuell eine zu verändernde Planung. Und dann geht es wieder von vorn los.
Bei den verwaltungsinternen Verfahrensabläufen arbeiten wir kontinuierlich an Verbesserungen, insbesondere bei der Digitalisierung. Dennoch kommt es hin und wieder zu Verzögerungen bei der Bearbeitung von Anträgen. Das hat viele Gründe. Ein Hauptgrund ist sicher, dass die Kolleginnen und Kollegen bei der Bearbeitung oftmals Prioritäten setzen müssen bei stetig wachsenden Aufgaben, wie zuletzt bei der Bearbeitung der Wohngeldanträge.
Wolfram Ferse:
Welchen Spielraum gibt es für einen Bürgermeister neben der Beachtung von rechtlichen und finanziellen Rahmen, auch politische Akzente zu setzen? Wie z.B. sozialpolitisch oder ökologisch kann ein Bürgermeister sein?
Michael Stock: Als Bürgermeister habe ich mich immer als Impulsgeber verstanden. Allein kann der Bürgermeister nur in begrenztem Umfang agieren. Die politischen Grundsatzfragen entscheidet der Rat. Ich kann aber einen Anstoß geben, sozial-politische Faktoren bei den Entscheidungen einzubringen oder die Verwaltung auch personell so aufzustellen, dass Themen wie Klimaschutz und Nachhaltigkeit mehr Raum einnehmen.
Wolfram Ferse: Oder zugespitzter: Ist man als Bürgermeister eher Moderator oder Verwaltungschef mit eigenen politischen Visionen?
Michael Stock:
Beides!
Wolfram Ferse:
Ich komme aus dem Wahlkreis Beeckerheide, Beecker Wald. Das ist eine sehr attraktive Wohngegend, in schöner Umgebung mit dem Beecker Wald und dem Biotop Am Grüngürtel, mit guter Verkehrsanbindung und einer für die Wohngegend typischen Mischbebauung aus Mehrfamilienhäusern, Einzel- und Doppelhäusern. Was kann getan werden, dass das so bleibt – ich denke an eine immer wieder erwähnte Nachverdichtung der Wohngebiete bzw. Schutz der vorhandenen Natur?
Michael Stock:
Für die Entwicklung einer Stadt ist es wichtig, die planungsrechtlichen Möglichkeiten auszureizen. Dazu gehört es auch, dass an den Stellen gebaut werden darf, die dafür im Flächennutzungsplan ausgewiesen sind. Gleichzeitig bietet der Plan auch die Sicherheit, dass an den anderen Stellen nicht gebaut werden soll. So ist es auch für den Bereich um den Beecker Wald und die Grün-züge dort vorgesehen, keine weitere Bebauung zu ermöglichen. Diese Grünzüge bilden die grüne Lunge der Stadt. Dies hat nicht zuletzt das Gutachten zum Masterplan in der Innenstadt bestätigt.
Wolfram Ferse:
Ich bedanke mich für das Gespräch.

SPD Wegberg unterstützt Christian Pape

Die Nachricht im März dieses Jahres, dass Michael Stock das Bürgermeisteramt wegen seiner neuen beruflichen Herausforderung zum 31. Oktober 2023 verlassen wird, sorgte bei der SPD-Wegberg für eine kurze Schockstarre.

Nach intensiven Gesprächen innerhalb des SPD-Ortsvereines war schnell klar, dass sich keiner für das Amt des Bürgermeisters aus den eigenen Reihen bewerben würde. Mitten in den Überlegungen, ein entsprechendes Anforderungsprofil zu erstellen und ein Bewerbungsverfahren einzuleiten, ist Christian Pape an uns herangetreten. Er informierte uns, dass er sich mit dem Gedanken trägt, seinen Hut für die Bürgermeisterwahl in den Ring zu werfen. Daraufhin haben wir ihn eingeladen, sich selbst und seine Beweggründe den Mitgliedern des SPD-Ortsvereinsvorstandes und der Ratsfraktion vorzustellen.

Christian Pape hat uns mit seinem Elan und seinen Ideen davon überzeugt, dass er ein geeigneter Kandidat ist, um als Bürgermeister zu kandieren. Mit seiner Art, Menschen zu vereinen, große Projekte zu verwirklichen und auch mal „out of the box“ zu denken, halten wir ihn für den am besten geeigneten Bürgermeisterkandidaten. Dank seiner juristischen Ausbildung, seiner Erfahrung in der Unternehmensführung und seinem Wegberger Herz wird er sicherlich frischen Wind nach Wegberg bringen und sich im besonderen Maße für die Stadt engagieren.

Wir werden daher Christian Pape als überparteilichen Bürgermeisterkandidaten für Wegberg, gemeinsam mit Bündnis90/Die Grünen, der FDP, den Freien Wählern und Vamos Wegberg, unterstützen.

Swantje Day
Vorsitzende SPD-Ortsverein Wegberg

Mark Bonitz
Fraktionsvorsitzender SPD-Fraktion im Rat der Stadt Wegberg

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